Djen Prischjol (Der Tag verging)
regie
Hagen Keller
autor
Hagen Keller
kamera
Philipp Kirsamer
produktion
ostlicht filmproduktion, Keller, Lenz, Schwab GbR
co-produktion
cinnamon filmproduktion GbR, Hochschule für Fernsehen und Film München
kinostart / vö
2003

Djen Prischjol (Der Tag verging) Maria, eine ehemalige Mitarbeiterin der Filmstudios Tbilisi, poliert noch immer die längst verlassene Hochburg des georgischen Films auf Hochglanz. Als die Abrissbirne ihre Phantasiewelt bedroht, kommt es zum Kampf zweier Realitäten.

Eine rüstige, alte Frau an einem sonnigen Morgen in Tbilissi. Sie ist auf dem Weg zur Arbeit, so wie jeden Tag. Seit fünfzig Jahren. Die Filmstudios, die für Maria Pawlowna immer der Mittelpunkt ihres Lebens waren, in denen sie all ihre täglichen Höhen und Tiefen erlebt hat, sind seit einem Jahr geschlossen. Das Abrisskommando und die Baustelle arbeiten sich ständig näher an den verlassenen Komplex heran.

Trotzdem geht sie täglich weiter in die Studios. Kämpft einen hoffnungslosen Kampf gegen Verfall und Plünderungen. Tag für Tag geht sie durch die Gänge, sammelt Müll ein, putzt. Und sie füttert den Bären, ihren letzten Kollegen aus alten Studiotagen. Sie genießt die Erinnerungen, die jeder Gegenstand und jeder Raum hervorrufen. Maria will nicht loslassen. Tief im Inneren weiß sie genau, daß ihr weder Zeit noch Kraft bleibt, etwas Neues zu beginnen.

Ihre Erinnerungen geben ihrem Tag einen Rhythmus und ihrem Leben Sinn. Als das Abrisskommando vor der Tür steht und die Bauarbeiten auch im Haus beginnen, verbarrikadiert Maria abends den Haupteingang und schenkt ihrem alten Freund, dem Bären, die Freiheit. 

Am nächsten Morgen steigt ein junger Bauarbeiter durch ein Fenster in das Gebäude ein. Nach kurzer Suche findet er Maria neben der Tür des Haupteingangs. Der Bär steht trauernd neben ihr. Maria ist tot.